Heute möchte ich mal nicht über sportliche Erfolge oder Misserfolge berichten, sondern einen ganz besonderen Dank aussprechen und einen kleinen Einblick in die Herausforderungen geben, die durch Sport, Beruf und Beziehung entstehen. Sabine hat mich dieses Jahr zum dritten Mal nach Schweden zum legendären Vasalauf begleitet. Wie sicher viele von euch bereits wissen ist der Vasaloppet, wie er in Schweden genannt wird, für mich ein ganz besonderes Ereignis. Um mich ganz auf das Rennen und die Vorbereitung konzentrieren zu können braucht es eine Person, auf die man sich zu 100% verlassen kann und die einem den Rücken freihält. Genau das habe ich mit Sabine gefunden! Sie bringt Ruhe in die so wichtige Phase vor dem Wettkampf und holt mich wieder runter, wenn ich aufgrund der großen Anspannung vor dem größten Langlaufrennen der Welt mal wieder kurz vorm „an die Decke gehen“ bin.

Das soziale Umfeld ist umso wichtiger, wenn zum Hochleistungssport noch berufliche Verpflichtungen kommen. Wie der Großteil von euch weiß, bin ich selbstständig und arbeite ca. 30 – 35 Stunden pro Woche. Nur wenn der Partner wirklich hinter einem steht sind dann noch zusätzlich 20 Trainingsstunden und mehr in der Woche möglich. Natürlich ist der Partner nur einer von vielen Bausteinen, um dieses Trainingspensum zu meistern, aber dazu ein anderes Mal mehr. Sabine ist eine wunderbare Frau, wie „Mann“ sie sich nur wünschen kann. Sie fängt mich auf, wenn ich mal hingefallen bin. Sie tritt mir in den Arsch, wenn meine Motivation den nötigen Kick braucht. Sie inspiriert mich und gibt mir immer wieder Kraft für neue Herausforderungen, denn die Vorbereitung für den nächsten Vasalauf beginnt bereits einen Tag nach dem Rennen – den nach dem Vasa ist vor dem Vasa.

Jeder Partner eines Leistungssportlers kennt die Problematik, dass an Wochenenden mit 4 langen Trainingseinheiten nicht besonders viel Zeit füreinander bleibt. Wenn man sich gerade mal für die Mahlzeiten sieht und am Abend vielleicht noch eine Stunde zum Filme schauen bleibt dann ist das nicht wirklich viel. Doch genau hier ist reden und die Bereitschaft Kompromisse einzugehen wichtig. Auf Dauer funktioniert die Kombination Beruf und Hochleistungssport nur, wenn beide an einem Strang ziehen und dasselbe Ziel verfolgen. Meine Erfolge sind damit also in gewisser Weiße auch ihre Erfolge denn ohne Sabines Engagement, Opferbereitschaft und Unterstützung wäre vieles nicht machbar. Gemeinsam gewinnen ist schöner als alleine und auch Rückschläge sind zu zweit besser zu verarbeiten, auch wenn es am Anfang doppelt schlimm ist. Meine gesundheitliche Nichtteilnahme beim Vasa war im ersten Moment noch viel bitterer, da auch alle Opfer und Mühen von Sabine das ganze Jahr über umsonst waren. Aber im nächsten Augenblick sind die tröstenden und motivierenden Worte, „In einem Jahr kommen wir wieder und dann sind wir noch stärker und besser vorbereitet“, wie Balsam für die Seele. Auch wenn ich weiß, dass das Zusammenleben mit einem Sportler alles andere als immer einfach ist, schweißen gemeinsame sportliche Ereignisse wie der Vasalauf unglaublich zusammen.

Danke Sabine, du bist für mich die beste Freundin, Betreuerin, Motivationstrainerin und Stütze – und das nicht nur im Sport!

© Felgenhauer/NordicFocus.

Motivationskuss vor dem Vasa 2015