Am 8.8. bin ich mit einer kleinen Gruppe unter der Organisation von Peter Scherrer diese legendäre Strecke mit dem Rennrad gefahren. Für mich war die Strecke eine riesen Herausförderung. Der Radmarathon hat eine offizielle Länge von 238 km und führt über 5500 Höhenmeter. Wir sind die original Runde gefahren, allerdings nicht in Sölden gestartet, sondern in Kematen um 8 Uhr.

Aber dieser kräftezehrende Tag hat für mich bereits viel früher begonnen. Exakt um 4:55 klingelte mein Wecker, den ich musste von München aus anreisen. Dank Peter konnte ich mich wenigsten im Auto noch recht gut entspannen, den ich musste nur mitfahren.

Die ersten Kilometer waren noch recht entspannt. Durch Innsbruck mit Blick auf den Bergisel, dann die alte Brennerstraße hoch. Die Steigung ist angenehm und die Beine noch frisch. Am Brenner (1.374m) angekommen, ging es weiter hinunter nach Sterzing. Die erste Herausforderung stellte dann der Jaufenpass (2.090m). Hier muss ich echt zugeben, war ich mir nicht mehr sicher wie ich die weiteren Berge noch hochkommen sollte. Als Langläufer kommt man schon mal einen Berg mit dem Rennrad hoch, auch zwei sollten kein Problem darstellen. Aber 5.500 Höhenmeter am Stück ist einfach krass. Die Abfahrt vom Jaufenpass nach St. Leonhard macht richtig Spaß. Die vielen Kurven taugen mir ungemein. Vor allem gehen da auch mal wieder ein paar Kilometer her. Peter hat uns schon vorgewarnt, dass wir mit 2 ½ Stunden Fahrzeit auf das Timmelsjoch im Trainingstempo rechnen sollten. Die Sonne brannte noch zusätzlich wunderbar von oben herab. Temperaturen um die 37°C zogen mir gleich zu Beginn des Anstiegs zum Timmelsjoch fast den Stecker. Nur durch enorme Flüssigkeitszufuhr und zwei Riegel konnte ich mich wieder einigermaßen erholen. Zum Glück fing es dann leicht an zu Regnen. Das kühlte meine Körpertemperatur wieder einigermaßen herunter und ich konnte einen guten Rhythmus finden. Die letzten Kehren hoch auf das Timmelsjoch (2.509m) sind einfach landschaftlich wunderschön, das macht die ganze Strapaze ein wenig leichter. Endlich oben angekommen, geht’s auf der anderen Seite wieder hinunter nach Sölden. Nun folgten ein paar angenehme Kilometer bis Oetz. Und weil ja immer noch 1.200 Höhenmeter fehlen, geht es noch hoch auf’s Kühtai (2.020m). Der Einstieg ist mir wieder ein wenig schwergefallen. Aber der etagenförmige Anstieg mit richtig steilen Abschnitten bis zu 18% Steigung liegt mir aber eigentlich ganz gut. Kurz vor der letzten Bergankunft hat uns ein weiterer Regenschauer richtig erwischt. Oben ist es dann ganz schön kalt geworden und ich muss ehrlich sagen, das war seit einiger Zeit wieder das erste Mal, dass ich gefroren habe wie ein Hund. Durch den Regen konnten wir die letzte Abfahrt hinunter zum Auto nicht wirklich genießen.

Eine kurze Einkehr im Gasthaus rundete einen harten aber wunderschönen Tag ab. Bis ich wieder zurück in München war, alles weggeräumt und ich geduscht im Bett lag zeigte mein Wecker 1:15.

Ich glaub um 1:16 bin ich in meinen Träumen bereits wieder irgendwelche Kehren mit dem Rennrad hochgekurvt…

 

Ein Großer Dank an Peter für die Organisation, die Tipps und das tolle Erlebnis. Auch an Judith für die tolle Begleitung mit dem Auto und die Versorgung mit literweise Wasser.