Seit langem wieder ein Radmarathon für mich und der erste lange überhaupt. Die Wettervorhersage war schon spannend für Sonntag, aber zumindest bestand noch Hoffnung, dass es nicht allzu schlimm wird.

Leider kam es noch viel schlimmer als befürchtet und mit 6h Dauerregen wurde allen Teilnehmern von der Startlinie an alles abverlangt.

Ich habe mich für eine ärmellose wasserabweisende Weste entschieden, im Nachhinein hätte ich vermutlich die Regenjacke genommen – nicht unbedingt wegen dem Regen, mehr wegen der Kälte.

Auf den ersten Kilometern bis Oberjoch hatte ich große Probleme mit meinen Augen. Irgendwie hat mich das schmutzige Wasser von der Straße dermaßen gereizt, dass ich fast nichts mehr sehen konnte und mehr mit Blinzeln als mit Kurbeln beschäftigt war. Kurzzeitig habe ich sogar mit dem Gedanken ans Umdrehen gespielt. Witzigerweise hat es sich dann in der langen Abfahrt Richtung Wertach gebessert und wurde von Kilometer zu Kilometer erträglicher. Vermutlich hat die Dauerspülung irgendwann geholfen ;-)

Mittlerweile klapperten meine Zähne vor Kälte und Nässe. Selten habe ich im Winter so gefroren. Ich war zu diesem Zeitpunkt auch ein wenig zu langsam unterwegs und zu weit hinten in den Gruppen mit über 6 Minuten Rückstand auf die Spitze nach gut einer Stunde Fahrzeit.

Die Kombination aus Kälte und dem zu langsamen Tempo führte zwangsläufig dazu, dass ich nun eine Pinkelpause nach der nächsten einlegen musste.

Somit stellte ich meine Ernährung von flüssig auf fest um, was dann auch zu einer Besserung führte.

Richtig Spaß hat sich dann ab dem Fuße des Hochtannbergs eingestellt. Der Regen war bergauf völlig egal und die Leistung konstant besser. Oben in Warth habe ich meine Flaschen zum letzten Mal aufgefüllt und mich auf die Fahrt durchs „Lechtl“ und über den Gaichtpass zurück ins Tannheimertal gefreut. Der Druck auf dem Pedal war da und ich konnte noch zahlreiche Plätze gutmachen.

Die letzte halbe Stunde hörte es dann auch auf zu regnen und es wurde trocken. Der Kaffee am Gaichtpass schließlich ein Traum – danke an meine Familie!

Trotz brutaler Bedingungen ein großartiges Erlebnis und mit dem 76. Platz in der Gesamtwertung bin ich auch zufrieden.